Frauenbund Bergrheinfeld

Mit einer Andacht, gestaltet von Gemeindereferentin Katja Maria Müller, begann die besondere Muttertagsfeier des Katholischen Frauenbunds Bergrheinfeld. Anlass war der 95.Geburtstag der Frauenorganisation.

Gründungsdatum war der 26.Februar 1924. Gleich 66 Frauen traten dem damals so genannten „Christlichen Mütterverein“ bei. Das Ziel dieser großen Frauenbewegung ist bis heute das gleiche geblieben: Die Frau zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit anzuregen, sie für eine eigenverantwortliche, zeitgemäße Mitgestaltung in allen Bereichen des Lebens zu befähigen.

Dies bestätigte auch Vorstandssprecherin Anita Grob in ihrer Ansprache. Vorrangiges Ziel sei die Frauenbildung gewesen, ein Grundgedanke, der uns noch heute begleitet. Es seien starke Frauen gewesen, die für ihre Rechte eintreten wollten. Diese hätten es in der damaligen Zeit nicht leicht gehabt, ihre Ideen und Vorstellungen in einer von Männern dominierten Welt zu verwirklichen, erklärte Grob. Weiter erinnerte sie daran, dass 2019 hundert Jahre Frauenwahlrecht gefeiert werde.

Die Gleichberechtigung von Mann und Frau sei 1949 im Grundgesetz verankert worden, was aber nicht hieß, dass von da an beide gleichgestellt waren. Erst 1958 hätten Frauen ein eigenes Konto eröffnen dürfen und das eigene Geld ohne Zustimmung des Ehemanns verwalten dürfen. Ebenso hätten Frauen erst ab diesem Zeitpunkt ohne Erlaubnis des Ehemanns arbeiten dürfen. Für sie als Kind der 80er und 90er Jahre sie dies unfassbar, dass wir Frauen erst seit 60 Jahren ein selbstbestimmtes Leben führen dürfen, so Grob.

„Die Frau muss sich mit der Gesellschaft auseinandersetzen und sich ihre eigene Meinung bilden“, erklärte die Frauenbundsvorsitzende. „Wir sind gefordert, dies zu tun und uns für unsere Ziele einzusetzen.“ Anhand der Europawahl am kommenden Sonntag könnten wir das wieder tun, betonte sie. Der Frauenbund setze sich für ein geeintes und starkes Europa in einer globalisierten Welt ein, in dem Menschen in Frieden, Freiheit und Demokratie leben können.

Ebenso setze er sich für eine große politische Wachsamkeit und Zivilcourage ein, um die zunehmenden nationalistischen Tendenzen und rechtspopulistischen Parolen zu bekämpfen. Der Frauenbund stehe für die Gleichstellung zwischen den Geschlechtern. Die Errungenschaften und Ziele von Gleichstellungspolitik müssen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung entschieden verteidigt und eingefordert werden.

Wichtig sei nicht nur soziales, gesellschaftliches und kirchliches Engagement im Frauenbund, sondern auch das Erleben von Gemeinschaft. Dies sei das gemeinsame Feiern und das sich wohl fühlen unter Frauen, sich austauschen oder für sich eine Auszeit zu nehmen, wie dies bei unserer heutigen Feier das Fall sei, so Grob. Sie appellierte an die Besucher, auch neue Mitglieder zu aktivieren.

Grußworte sprachen Bürgermeister Ulrich Werner und die Diözesanvorsitzende Edeltraud Hann. Dann begann der Ehrungsreigen – insgesamt acht Jubilarinnen wurden für ihre 20-, 40- und 60-jährigen Mitgliedschaft beim Katholischen Frauenbund Bergrheinfeld ausgezeichnet. Für 20-jährige Mitgliedschaft wurden Theresia Besendorf, Gudrun Bocklet, Erika Mohr und Andrea Walter geehrt. Seit 40 Jahren halten Hildegard Göb, Gertrud Klotz und Helga Lotter dem Frauenbund die Treue. Ausgezeichnet für 60 Jahre Frauenbund wurde Beate Kümmeth.

Engagiert

„engagiert“ probelesen

Geistlicher Impuls

Geistlicher Impuls

Maria

Maria schweige nicht

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